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MAGAZIN

„Seit ich angefangen habe zu singen, habe ich nie wieder damit aufgehört“ I Interview mit Cuca Roseta

Cuca Roseta (c) Pedro Ferreira.jpg

23/11/2018

Foto: © Pedro Ferreira 

Einerseits war es unerwartet, anderseits wollte es das Schicksal so. Cuca Roseta, gebürtige Lissabonerin, hat schon bei der Band Toranja mitgewirkt hat, die 2003 mit Ihrem Lied „Carta“ ein Hit landeten.

Aber erst im Fado hat Sie Ihrem Weg gefunden, und heute zoegert Sie nicht zu sagen: „Ich bin für den Fado geboren“ Sie hat verschiedene Fado Häuser besucht, und hat alles über Fado gelernt. In einigen hat Sie sogar gesungen. Sie lernte Ana Moura kennen, die Sie motivierte weiter zu machen. Joao Braga hat Sie eingeladen mit Ihm in einer Show auf RTP zu singen. Sie sang „Rua do Capelao“ im Film „Fados“ von Carlos Saura in 2007. Später traf Sie den argentinischen Musiker und Produzenten Gustavo Santaolalla, der z.B. für den Soundtrack von Brokeback Mountain bekannt und Babel. Er hat Ihre Stimme entdeckt und Sie in Ihrem ersten Album „Cuca Roseta“ verwandelt. Daraufhin folgten 2013 „Raiz“ und „Riu“ 2015, und somit startete Ihre internationale Karriere.

 

Sie wurde schnell als eine der besten Fado Stimmen bezeichnet. Im letzten Jahr, hat Sie Ihr viertes Album “Luz” veröffentlicht. Das Album beginnt mit dem Lied “Luzinha” mit dem Text von Pedro da Silva Martins von der Band Deolinda. “Luz” ist eine Mischung aus traditionellem Fado, Pop, Flamenco und Folklore. Cuca Roseta erklärt die Wahl der Lieder damit, dass diese Lieder sie berühren. “Wenn  uns etwas berührt, dann ist es gut so, denn erst dann können wir es auch anderen übertragen” sagt Sie der Berlinda.

 

Carolina Deslandes, hat bei den Liedern “Luz” und “Quero” und “Nao demores” mitgewirkt. “Diese Kollaboration ist Teil einer Freundschaft mit Künstlern, die ich bewundere. Künstler mit denen ich mich identifiziere.” Auf diesem Album sind auch viele Klavierinspirationen, wie z.B. auf den Liedern “Luz do Mundo” und “Saudade”. Das Klavier war immer an der Seite des Fados, erklärt uns Cuca Roseta. Ich spiele schon seit ich 6 Jahre alt bin Klavier. Es würde kein Sinn machen das Klavier wegzulassen.

 

In Portugal sind die Konzerte ausverkauft und auch Städten wie London, Paris, Rio de Janeiro, Barcelona, Abu Dhabi u.a. Cuca Roseta präsentiert sich zum ersten Mal in Deutschland, wo Sie in folgenden Städten auftreten wird: Berlin, Bonn, Karlsruhe, Freiburg, Reutlingen e Wawern.

 

In unserem Interview haben wir mit Ihr über Ihre neue Arbeit gesprochen und haben erfahren dass Ihre Konzerte ein Erlebnis für die Ohren aber auch für die Augen sind. In Deutschland verspricht Cuca Roseta intensive Konzerte, mit viel Nostalgie und Emotionen. Um zu lachen und um sich zu bewegen sollte man den Fado live hören.

 

Lass uns mit dem Namen deines neuen Albums “Luz” reden. Was steckt dahinter?

Luz ist eine innere Entdeckung. Ein Treffen mit sich selbst auf der Seite des Lebens wo man Verantwortung tragen muss und wo man davon geprägt wird. Manchmal so sehr, dass man vergisst wohin man gehen will. Ein Licht das man sieht, wenn man inneres Gleichgewicht spuert und uns den Weg zeigt.

 

Immer an der Seite der portugiesischen Gitarre, hat das Album “Luz” aber auch viele Einflüsse von Pop oder Flamenco oder Folklore. Versuchst du dich damit auch persönlich ein Stücke weit zu differenzieren?

Eine Sängerin hat jede Musikrichtung interpretieren und Ihren eigenen Stil geben. Aber das wurde nie so gedacht. Ich sang einfach diese Lieder, weil Sie mir gefallen und mich bewegen, das ist das wichtigste. Wenn etwas uns bewegt, dann können wir das auch besser übertragen. Normalerweise bewegen mich am meisten Fado und portugiesische Musik. Aber das kann sich auch ändern.

 

Mit 4 Alben die international und national bejubelt wurden und al seine der besten jungen Fado Sängerinnen bezeichnet, fühlst du da auch ein bisschen Druck oder bist du immer selbstbewusster?

Ich fühle mich immer selbstbewusster auf der Bühne, und heutzutage ist es ein Ort wo ich mich entfalten kann. Somit kann ich auch die Freude am Singen übermitteln. Ich fühle kein Druck und habe auch nicht den Anspruch berühmt zu werden. Für mich ist Singen eine Freude. Ich bin somit frei von dem ganzen Druck.

 

Und du bist nicht nur Sängerin, aber auch Komponistin und schreibst Texte. Möchtest du damit deine eigene persönliche Note lassen?

In Wirklichkeit ist es keine Notwendigkeit mich als Künstlerin zu zeigen. Es passiert ganz natürlich. Ich habe schon immer komponiert und geschrieben, noch bevor ich angefangen habe zu singen. Aber natürlich hilft es auch viel diese Fähigkeiten in meine Arbeit einzubringen. Das macht mein Fado noch authentischer.

 

Das heißt, du fühlst dich als Fado Sängerin, die schon ein eigenes Publikum hat und die niemandem was zu beweisen hat? Was bedeutet es eigentlich Fado Sängerin zu sein?

Ja ich denke es gibt für mich ein Platz in der neuen Generation des Fados, und das ist für mich eine tolle Errungenschaft. Ich habe ein Publikum das mir folgt von Konzert auf Konzert und das mir schreibt, dass meine Musik Sie bewegt hat. Das ist für mich sehr schön und lässt mich sehr glücklich. In Wirklichkeit ist genau das was mich bewegt. Fado Sängerin zu sein bedeutet die Wahrheit aus der Seele zu singen und Emotionen zu zeigen. Es ist viel mehr als nur rein hübsches Gesicht zu zeigen. Es bedeutet Botschafter von Portugal zu sein und die Kultur Portugals zu verbreiten. Durch die Wahrheit wächst der Fado Sanger.

Übersetzung: Miguel Schältze Raposo

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