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MAGAZIN

Cristina Branco - Gespräch

Foto © Vera Marmelo

Geboren in Almeirim, Portugal,  macht Cristina Branco schon seit 17 Jahren Karriere und  hat schon einige Duzent Platten produziert. Sie präsentiert jetzt Ihre neue Arbeit „Menina“, die aus einem Autoportrait gewachsen und aus einer Kooperation mit verschiedenen Künstlern der neuen Generation enstanden ist, die zur Komposition und den Texten beigetragen haben. Unter anderem André Henriques von Linda Martini, die ex-Ornato Violeta Peixe und Nuno Prata, oder Kalaf von Buraka Som Sistema. In dem neuen Album hat Cristina jedoch immer die Verbindung zum Fado beigehalten und insbesondere zu wichtigen Namen wie z.B. Amália Rodrigues, António Lobo Antunes oder Mário Laginha.

“Ohne einen naiven Riss mit der Tradition verursachen zu wollen , sondern eher das beste daraus zu entehmen, hat Cristina Branco die Tradition neu entdeckt. In allen Ihren Alben hat Sie die schwierige Aufgabe zu sich genommen die Texte mit der angeborenen Musikalität des Fados zu verbinden“. Liest man auf Ihrer ofiziellen Webseite.

Cristina Branco bringt Ihr Fado auf viele Bühnen weltweil und wird von Ihrem Heimatland sehr gelobt. Im letzten Monat war Ihr Name auf dem Program des 19. FMM Festival Músicas do Mundo, der vom 21. bis 29. Juli in Sines und Porto Corvo stattfindet, zu sehen.

“Menina” ist gerade auf Europa Tour wie z.B. in Lissabon am 25. Februar im Centro Cultural de Belém, wo das Debutkonzert stattfand. Die Tour geht weiter in die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden, Finland und Norwegen.

Zu Ihrem Konzert in Berlin am 18. März, hatte die Berlinda die Möglichkeit mit Ihr zu sprechen. Wir haben mehr über „Menina“ erfahren (das aktuelle Album), was tatsächlich in der Kategorie „Bestes Album“ für den Preis der Urhebergesellschaft in Portugal nominiert ist.

 

Viel Mehr als ein Autoportrait ist das Album „Menina“ eine Bestätigung Ihres Wertes als Künstlerin in einer Gesellschaft, die ,wie sagen, immer mehr nach dem Neuen sucht?

Es ist ein weibliches Album, in dem ich den Startpunkt andere Frauen oder Mädchen zu erreichen definiere, wo das Vergehen der Zeit als etwas leichtes akzeptiert wird und ganz ohne  Ängste. Das „Neue“ liegt in den sanften Wörtern und in den kompromisslosen Liedern.

Das Album entsteht aus der Zusammenarbeit verschiedener Musiker der neuen Generation mit verschiedenen Klängen. Welche Bereicherung bringen diese jüngeren Künstler dem Fado Ihrer Meinung nach?

Sie bringen neue Perspektiven, eine neue Sichtweise ohne Schuldgefühle. Ich meine damit, dass Sie sich zu nichts verpflichtet fühlen, Sie sind absolut frei.

 

Wie haben Sie die Nachricht erhalten, dass das Album „Menina“ in der Kategorie „Bestes Album“ für den Preis der Urhebergesellschaft in Portugal nominiert ist?

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die ganze Arbeit dieser fantastischen Künstler, die sich so sehr für dieses Projekt eingesetzt haben, geschätzt wird.

Sie haben durch Ihren Grossvater angefangen sich für Fado zu interessieren, als er Ihnen eine Platte von Amalia schenckte, zu einer Zeit in der Sie sich eigentlich für solche Musik noch nicht wirklich interessierten. Es scheint funktioniert zu haben. Möchten Sie das gleiche mit Ihren Kindern machen?

Das war Schicksal.Ich hatte schon die Motivation und die Freude am Singen.Meine Kinder sollen aus Ihrem Leben das machen, was Sie für richtig halten und so wie es jetzt aussieht steht die Musik oder der Fado nicht in Ihren Plänen. Ich spreche über alles und motiviere Sie zum nachdenken, aber Sie müssen Ihren eigenen Weg finden. Mein Weg war war trotz der Gespräche mit meinem Grossvater, eigentlich schon da.

Sieht die jüngste Generation den Fado mit ganz anderen Augen? Glauben Sie , dass Sie sich mehr als früher interessieren?

Da bin ich mir ganz sicher! Es ist spürbar, dass sich das Publikum ändert: In den sozialen Medien und in den Kozertsaalen, die sich mit jungen Menschen füllen, die sich als  Fan wenn von dem einen oder anderen Sänger zeigen.

Sie wohnen zwischen Amsterdam und Lissabon, aber in einem Interview haben Sie sich als Auswanderin bezeichnet. Fühlen Sie sich also in beiden Städten zu Hause?           

Ja, tatsächlich. Ich lebe seit vielen Jahren auf der Reise, so dass ich mich fast ein wenig als Nomadin fühle. Ich sage immer wieder , da wo die Liebe ist, meine Familie , da bin ich zu Hause.

Wir haben Referenzen zur deutschen Hauptsadt in Ihrer Arbeit „Vamos casar em Berlim“ gefunden. Abschnitt des Liedes “Porque me olhas assim”, des Albums “Ulisses”, Vers des Gedichtes “Miriam”, des Albums “Idealist”. Berlin könnte auch Ihre Heimat sein? Warum?

Gar keine Frage. Weil es eine Stadt mit Charakter, mit viel Geschichte und ser dinamisch und human ist.

 

Können Sie sich vorstellen wieder in Portugal zu leben?

In Wirklichkeit bin ich nie aus Portugal ausgezogen.

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